Munich Food Convention 2024

Munich Food Convention 2024

FROM ROOT TO FORK

Genuss und Verantwortung in der Welt der Lebensmittel Gesundheit für Mensch, Natur und Kreatur


Am 04.07.2024 im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus



09:30 Uhr  Einlass

 

10:00 Uhr  Begrüßung & Einführung in die Thematik „From Root to Fork“

Elisabeth Hagmann (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten & Tourismus)
Theresa Geisel (Food & Health) & Dr. Roman Werner (TUM Venture Lab Food / Agro / Biotech)

Schwerpunkt der 2. Munich Food Convention war das Zukunftsthema „Bodengesundheit“. Nach einer Begrüßung vor vollem Saal mit rund 200 Gästen aus (Land)Wirtschaft, Gemeinschaftsgastronomie, Handel, Politik und Medien durch die Gastgeberin Elisabeth Hagmann übernahmen die Organisatoren Theresa Geisel zusammen mit Dr. Roman Werner und führten in die Thematik ein. Stand heute sind bereits mind. 60% der europäischen Böden durch die Jahrzehntelange, intensive landwirtschaftliche Nutzung geschädigt. Das beeinflusst die Speicherfähigkeit für CO2 sowie die Erzeugung von gesunden Lebensmitteln. In einem intensivierten Zusammenschluss von ein riesiges Potential und einen enormen Transformationshebel für Gemeinschaftsgastronomie sehen sie unser derzeitiges Ernährungssystem. 



10.15 Uhr  Impuls - Die Zukunft unserer Ernährung: Wollen wir uns wirklich zu Tode essen? 

Jakob Strobel y Serra (FAZ Feuilleton)

Im Interviewformat sprach Moderator Prof. Jochen Rädeker mit dem FAZ-Feuilletonisten Jakob Strobel y Serra über Entwicklungen in der deutschen Ernährungskultur. Die starke Industrialisierung im manchen Lebensmittelbereichen wurde dabei als schwierig eingeordnet, da hierdurch nicht nur ein Schwund der Biodiversität, sondern auch die Zunahme von ernährungsbedingten Krankheiten nicht mehr zu ignorieren sei. Als zentralen Ansatz sieht er das Thema Kochen, um Genuss wieder mehr in den Vordergrund zu stellen, da Geschmack, Glück und Gesundheit Geschwister seien. Weiter soll Ernährungsbildung, einschließlich Kochen als Schulfach, dabei helfen dem kulinarischen Analphabetismus entgegenzuwirken. 

Nur wer gute Lebensmittel kennt, ist auch in der Lage diese einzusetzen, bzw. auch bereit mehr dafür 

auszugeben. 



10:40 Uhr  Vortrag – Rebellen der Erde: Wie wir den Boden retten – und damit uns selbst! 
Benedikt Bösel (Dokumentation „Farm Rebellion“ auf Disney+, Bestseller-Autor, Agrarökonom Gut & Bösel)

Der Landwirt betonte in seinem inspirierenden Vortrag die Bedeutung des Bodens für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Dabei nahm er Bezug auf die dringende Notwendigkeit einer Transformation des auf Massenproduktion ausgerichteten Systems. Dieses produziere im gegebenen Zustand extrem hohe, externe Umweltkosten, die nicht in die Preise der Produkte eingerechnet seien und die wir letztendlich alle zu tragen haben. Bösel zeigte Beispiele auf wie eine intelligente Bepflanzung von Feldern sowie eine artgerechte Tierhaltung, auf Basis einer wechselnden Weidehaltung, positive Effekte auf die Bodengesundheit und damit auf das Klima haben können. 



11:10 Uhr  Experten-Panel 1
Unter der Oberfläche: Der (unsichtbare) Einfluss der Bodengesundheit auf das Wohl allen Lebens

Prof. Dr. Farhah Assaad-Gerbert (TU München, Fachbereich Biotechnologie von Naturprodukten)
Dr. Katrin Schneider (Projektkoordinatorin Stiftung Kunst und Natur – Nantesbuch)
Prof. Dr. Volkmar Nüssler (Internist, Autor, ehem. Leiter Tumorzentrum München)
Roman Strasser (Betriebsleiter Markgräfl. Badischer Gutsbetrieb) 

Die Expertinnen zeigten auf was Bodengesundheit bedeutet und welche Rolle sie für unsere Welt spielt. Den zentralen Ansatz sehen sie in der regenerativen Landwirtschaft und dem zugehörigen Humusaufbau. Hierdurch könne die Speicherfähigkeit von CO2 des Bodens, der weltweit größte Speicher, um ein Vielfaches erhöht und wiederhergestellt werden. Dadurch werde weiter die Fruchtbarkeit der Böden verbessert und der Degradation entgegengewirkt. Dies schütze nicht nur das Klima, sondern helfe auch die Biodiversität zu erhöhen und sorge für gesündere Lebensmittel, die Grundlage für die menschliche Gesundheit sind. Ein gutes Boden-Mikrobiom fördere auch ein gutes Darm-Mikrobiom, so Nüssler. Gesunde Böden bedeuten also nicht nur ein gesundes Klima, sondern auch gesunde Menschen und Tiere. 



12:00 Uhr  Mittagspause & Markt

Die Mittagspause war als Networking-Lunch gestaltet. Hier konnte sich das Publikum mit den SpeakerInnen austauschen sowie zahlreiche, neue Konzepte und Initiativen im Start Up Bereich kennenlernen. Ergänzt wurden diese durch Unternehmen, die bereits heute aktiv an einer nachhaltigen Landwirtschaft und digitalen Lösungen arbeiten. Beteiligte Aussteller waren: Ackerpause, Ecomates, DHBW Heilbronn, Humus Klima Netz, Karevo, Kühl, Münchner Käsemanufaktur, Organic Garden, Prevo, Re:Drink, Soulspice, StelvioTech, WeCarry und XSUPRA. 



14:00 Uhr  Experten-Panel 2
Vom Boden in die Küche: Können die Landwirtschaft und die Gastronomie wirklich das Klima retten? 

Sepp Braun (Vorstand Bioland Stiftung, Biolandhof Braun)

Moritz Mack (Geschäftsführer Mercedes Benz Gastronomie)
Jürgen Mäder (Vorstand EDEKA Südwest) 

Otto Geisel (Institut für Lebensmittelkultur)

In diesem Panel diskutierten Repräsentanten der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette und nahmen die Antwort auf die Frage direkt vorweg – „Ja, wer denn sonst?!“ Mit ihren 17 mio. Essen täglich in Deutschland spielt die Gemeinschaftsgastronomie einen großen Hebel für die Nachfrage von nachhaltig und regenerativ erzeugten Lebensmitteln. Am Beispiel der größten Betriebsgastronomie Deutschlands, der Mercedes Benz Gastronomie, wurde aufgezeigt, wie die Integration der „Planetary Health Diet“ dabei hilft und wie Partnerschaften aus Landwirtschaft und Gemeinschaftsgastronomie entwickelt werden können. 


 

14:45 Uhr  Munich Food Convention interaktiv
Zu heiß zum Anfassen? Wie bekommen wir die Transformation denn nun hin?

Prof. Dr. oec. troph. Katja Lotz (Fachbereiche Gesundheit und BWL-Food Management, DHBW Heilbronn)

Noa Messerschmidt (Vertriebsleitung Gastronomie, Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall)

Arnd Rune Thomas (Geschäftsführer Aramark Deutschland) 

Dr. Armin Vikari (KErn Bayern, GF Cluster Ernährung)

Die PanelistInnen stellten fest, dass die regenerative Landwirtschaft eine klare Definition erhalten und dadurch präziser kommuniziert werden müsse - besonders um dadurch mehr Nachfrage zu generieren. E s brauche noch deutlich mehr lokale / regionale Netzwerke sowie eine verstärkte Interaktion zwischen der Landwirtschaft und Gemeinschaftsverpflegung, um zukunftsweisend zu wirken. Erzeugergemeinschaften und digitale Lösungen könnten helfen dies zu ermöglichen. Außerdem wurde Bezug auf ein zentrales Statement von Jürgen Mäder genommen und dessen Bedeutung hervorgehoben: „Weg mit den ewigen Stuhlkreisen und einfach losgehen, auch wenn nicht alles schon zu 100% geplant ist!“. 



15:45 Uhr  Zusammenfassung


16:00 Uhr  Ende der Munich Food Convention




16:30 Uhr  Preisverleihung der 50 Besten des Food & Health Kantinentest 2024

Zum sechsten Mal zeichnete Food & Health vorbildliche Konzepte in der Betriebsgastronomie aus und präsentierte wieder die 50 besten Betriebe. Die neunköpfige, interdisziplinäre Fachjury bewertete die teilnehmenden Betriebe in den Kategorien Verantwortung, Gesundheit und Genuss. Jahresthema 2024: Die Zusatz-Kategorie Kommunikation betont die Bedeutung von Information und Transparenz, um Innovationen in der Betriebsverpflegung in die Belegschaft und Gesellschaft zu tragen. Zu diesem Anlass reisten fast alle der 50 Besten extra zur Munich Food Convention und nahmen ihre Urkunden in der feierlichen Preisverleihung entgegen. Die Spannung war hoch, da die Ergebnisse erstmals vor Veröffentlichung des Berichts im Magazin FOCUS präsentiert wurden. Diese erfolgte am nächsten Tage (Ausgabe 28, 05.07.24 ). Gesamtsieger über alle vier Kategorien sind die Betriebsrestaurants des Software- Unternehmens Vector Informatik an den Standorten Stuttgart (mehr als 400 Essen / Tag) und Regensburg (weniger als 400 Essen pro Tag).



18:00 Uhr  Küchenparty für die Preisträger

 


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